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Pädagogische Grundgedanken

Unsere Bemühungen konzentrieren sich darauf, es jedem einzelnen Kind zu erleichtern, Fähigkeiten zu entwickeln, die Antworten auf seine tieferen Fragen zu entdecken. Wir tun dies, indem wir die Welt ins Klassenzimmer bringen und das Kind in die Welt hinausführen.

Täglich kommt jedes Kind eifrig an, bereit, die Herausforderungen zu meistern, die seine eigene Neugier bietet.

 

Als zertifizierte Montessori-Lehrer sind wir ausgebildet, unsere Schüler zu führen, zu beraten und zu helfen, Antworten nicht durch Vorträge und Auswendiglernen zu finden, sondern durch eigene Forschungen und Entdeckungen.

Unser Ziel ist es, unseren Schülern beizubringen, wie man lernt, wie man Antworten findet, wie man die Neugier befriedigt, die in ihnen brennt.

Bild: Pädagogische Grundgedanken

Mit sechs Jahren wechseln die Kinder aus dem Kindergarten in die Grundschule. Damit kommen sie in einer ganz besonderen Phase ihrer Entwicklung zu uns ins Klassenzimmer. Sie sind nun nicht mehr zufrieden damit, Aufgaben zu lösen, mit Hilfe derer sie die Welt durch ihre Sinne absorbieren. Vielmehr wächst ihr Interesse am „Wie?“ und „Warum?“ der Welt um sie herum. Die Psyche wie auch die Physis des Grundschulkindes verändert sich und reift - es beginnt, unendliche Phantasie und intellektuelle Neugier zu zeigen. Die Informationen und das Wissen, dass es sucht, werden nicht länger nur mit konkreten Antworten auf Fragen wie „Was ist das?“ erworben, sondern nun zu einer tieferen intellektuellen Abstraktion geführt durch Fragen nach dem „Wie?“ oder dem „Warum ist das?“.

Diese vertiefteren Fragen des Schulkindes bieten den Lehrkräften die spannende Möglichkeit, an der Suche des Kindes nach Antworten teilzunehmen, indem wir ihnen helfen, Antworten zu finden und so einzutauchen in neue Ebenen des Erforschens und Entdeckens „neuer Welten“. Diese sich dem Kind neu eröffneten Welten öffnen sich wiederum exponentiell in das Universum des Wissens.

Daraus ergibt sich, dass Lernen nur vernetzt stattfinden kann. Einzelheiten lehren, heißt Verwirrung stiften. Durch die Verknüpfung der Lernbereiche mit ihren verschiedenen Perspektiven bilden Kinder und Jugendliche die Basis für Erkenntnisse und Problemlösungen. Die Verbindung von Theorie und Praxis bedeutet, individuelles Lernen zuzulassen und gleichzeitiges auf Zusammenhänge aufmerksam machen. Dafür ist auch ein ständiger Austausch des Fachwissens der Lehrer untereinander von entscheidender Bedeutung.

„Kind und Erwachsene, die dazu geschaffen sind, in Liebe miteinander zu leben, liegen in Wirklichkeit fortwährend im Kampf, weil an den Grundfesten des Lebens Verständnislosigkeit rüttelt und einen wahren Knäuel von Wirkungen und Gegenwirkungen schafft. Mit diesem Konflikt hängen die verschiedensten Probleme zusammen und einige, die besonders klar greifbar sind, haben äußerlich mit den sozialen Verhältnissen zu tun. Der Erwachsene hat eine Aufgabe zu erfüllen, eine Aufgabe, die so kompliziert ist und ihn dermaßen in Anspruch nimmt, dass es ihm immer schwieriger wird, sie einmal beiseite zu legen und sich dem Lebensrhythmus des Kindes und den Erfordernissen seiner seelischen Entfaltung anzupassen.“(M.M.)

Die Konzeption der bilingualen Montessori Schule Gudow ist geprägt von dem Grundsatz, dass eine gute Schule vom einzelnen Kind ausgehen muss. Kinder sind nicht nur unterschiedlich und verschieden, jedes Kind ist einzigartig. Die Berücksichtigung dieser Einzigartigkeit in Persönlichkeit, Charakter, Stärken, Schwächen, Begabungen und Widerständen muss Basis aller pädagogischen Überlegungen sein. Daher wollen wir unsere Schule so organisieren, dass den individuellen Fähigkeiten jeden Kindes, seinem natürlichen Wissens- und Tatendrang Raum gegeben wird.

Unsere gebundene Ganztagsschule beginnt mit einem flexiblen Unterrichtsstart zwischen 7:30 Uhr und 8:00 Uhr. Der Vormittag ist - in allen Klassenstufen durchgängig - geprägt von der dreistündigen Freiarbeitszeit. Am Nachmittag finden je nach Alter der SchülerInnen Wahlpflichtkurse, vertiefendes Üben usw. statt. Der Schultag jedes Kindes endet um 16:00 Uhr, freitags um 13:00 Uhr. Hausaufgaben gibt es nicht.

Das Montessori-Klassenzimmer ist wie kein anderes. Jedes Detail - von der Auswahl der Möbel und deren Platzierung bis hin zur Anordnung des Regalsystems, der Farbe der Wände und des Teppichs auf dem Boden - wurde mit einem konkreten Gedanken bedacht: "Wie wird das am besten sein? Den Bedürfnissen des Kindes gerecht werden?" Es ist ein Ort für Arbeit und Entdeckung, ein Raum zum Lernen und ein Ort der Phantasie.

Durch die Verwendung von konkreten Lehrmaterialien entdeckt das Kind das Wie und Warum hinter jeder neuen Lernfrage. Dabei erwirbt es nicht nur Antworten auf spezifische Fragen, sondern gleichzeitig auch ein Verständnis der zugrunde liegenden Bedeutungsnuancen in diesen Antworten. Montessori-Material ermöglicht Lernen mit allen Sinnen: Holzwürfel, Perlen und Stäbe für die Grundrechenarten, Lochbretter mit Murmeln für komplexe arithmetische Operationen, Wortartkästen, Waage, Lesepuzzles, Tierfiguren und Dinosaurier, die auf einer Zeitleiste den Erdzeitaltern zugeordnet werden. Das scheinbare Spiel mit den Materialien ist so erfolgreich, weil es Handlungslernen mit allen Sinnen ist. Kinder be-greifen die Welt, statt nur etwas darüber zu hören.

Die Ordnung und die Schönheit des Klassenzimmers ermöglicht es den Kindern, sich selbst zu unterrichten und zu erkennen, dass es ihnen und ihrer Gemeinschaft angehört. Mit dem Lehrer als Mentor und Führer bietet die vorbereitete Umgebung den Kindern die Möglichkeit, das Vertrauen aufzubauen, das sie für ein produktives, befriedigendes Leben brauchen.

Das Lernen an der Maria Montessori Grundschule ist nicht nur ein abstraktes Konzept. Es ist das Lernen, das eng mit der Welt verbunden ist. Unsere Kinder sind frei zu erforschen, wie die Welt funktioniert, sowohl im globalen als auch im lokalen Sinne. Unsere Lehrer führen und motivieren die Kinder, ihre immer höheren Ziele zu erreichen, die sie sich gesetzt haben. Darüber hinaus bietet ihnen die Montessori-Methode ein wertvolles Geschenk: die Chance, sich selbst zu entdecken. Es ermöglicht jedem Kind die Zeit und den Raum, den es braucht, um herauszufinden, wer es ist und wo es hingehört - sowohl in der Gemeinschaft unter seinen Altersgenossen als auch in der Welt. Es gibt dem Kind Vertrauen, Selbstbewusstsein und den Mut seiner eigenen Ideen und Überzeugungen.

Immer wieder versammelt sich die gesamte Lerngruppe im Kreis. Er dient z.B. als Erzählkreis oder dem Besprechen aktueller Themen. Die Lehrkräfte stellen hier Unterrichtsthemen vor. Für die Schüler ist der Kreis das Forum, in dem sie von der ersten Klasse an ihre Referate und Geschichten präsentieren. Hier klären sie auch Konflikte oder berichten vom Schülerrat. Ganz wichtig ist den Kindern das Geburtstagsritual mit dem Jahreskreis.

Herzstück des Unterrichts ist die Freiarbeit. Freiarbeit oder Arbeit in Freiheit bildet den Kern der Pädagogik Maria Montessoris. Sie war zutiefst von der anthropologischen Grundüberzeugung geprägt, dass freie Menschen sich nur in Freiheit entwickeln können. Die Basis jeder wirksamen Erziehung ist die eigene Aktivität des Kindes. Von Natur aus wollen Kinder lernen, wollen „groß“ werden und an ihrem familiären und gesellschaftlichen Umfeld aktiv teilnehmen. Sie orientieren sich deshalb an den kulturellen Bedingungen, die ihnen vorgelebt werden. Im Kinderhaus und in der Schule sind die Anforderungen der Gesellschaft, mit denen das Kind sich auseinandersetzen will und muss, in den Materialien der vorbereiteten Umgebung vertreten. Von jeher hat Maria Montessori diese notwendige, aktive Auseinandersetzung, im Gegensatz zu vielen anderen Pädagogen, als Arbeit bezeichnet, wenn auch die Form dieser Arbeit häufig spielerisch ist. Um den Kindern Erfahrungen mit selbstgesteuertem Lernen zu ermöglichen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu wecken, Sicherheit im Umgang damit zu gewinnen und die Eigenaktivität langsam zu entfalten, müssen ihm konkrete Freiheiten übertragen werden. Dazu gehört die freie Wahl des Arbeitsmaterials aus der vorbereiteten Umgebung und des Zeitraums, den das Kind zur Bearbeitung braucht. Das Kind sucht sich, wenn es das will, Arbeitspartner und einen Arbeitsplatz. Die beiden letzten Freiheiten erfordern Absprachen mit anderen Kindern und lehren so ganz praktisch, dass Freiheit dort ihre Grenzen hat, wo die Freiheit anderer Kinder beginnt.

Während die jüngeren Schüler noch Anleitung und Orientierung brauchen, sind die Größeren schon sehr selbstständig. Wer sich noch nicht an die gegebenen Regeln halten kann, erhält Entscheidungshilfen und auch feste Vorgaben. So wachsen die Kinder langsam in den eigenverantwortlichen Gebrauch der Freiheit hinein.

Immer wieder, auch spontan, arbeiten einzelne Kinder, Gruppen und einmal im Jahr die ganze Schule an konkreten Projekten. Da kann es sein, dass sich Drittklässler so in ein mathematisches Problem vertiefen, dass sie tagelang darüber knobeln – bis sie endlich mit ihrer Lösung zufrieden sind. Ab der 4. Klasse gestalten Schüler jährlich ihre „Besondere Arbeit“. Die ganze Schule beschäftigt sich vor den Sommerferien in der Projektwoche mit einem gemeinsamen Thema.

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Lernhilfen und Arbeitsmaterial
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